„Ist das Fleisch von hier?“

Regional, ehrlich, gut: Weil unsere Kühe niemals klimaneutral werden, müssen wir uns verändern. Durch Wertschätzung weniger konsumieren und durch bessere Qualität weniger brauchen.

Darf ich noch was fragen?

Wir sind keine Metzger aus Leidenschaft. Aber durch Leidenschaft haben wir den Metzger zu unserer Berufung gemacht. Heute sehen wir ihn als einzigartige Möglichkeit.

Während unser Opa Alois die Tiere noch selbst geschlachtet hat, übergeben wir dieses Spezialgebiet an die Profis. Weil wir zu faul dafür sind? Nein. Aber weil unser Spezialgebiet das Fleisch ist.

Durch jahrelange Erfahrung wissen wir, worauf es bei Qualität ankommt und geben jeden Tag unser Bestes dafür, dass Du bei uns nur Qualität kaufst. Jedes Stück in unserer Theke ist vorher mindestens einmal durch unsere Hände gegangen. Wir sind Bindeglied zwischen den bäuerlichen Produzenten und Dir. Frag uns doch gerne, wenn Du etwas über das Tier wissen möchtest, das für uns gestorben ist.

 


 

Stammt euer Fleisch aus Südtirol?

Rind- und Kalbsfleisch, das Du bei uns kaufst, stammt ausschließlich aus Südtirol. Das wenige Südtiroler Schweinefleisch, das es gibt, kann noch nicht in der Qualität geliefert werden, die wir uns erwarten. Weil auch unsere Schweine artgerecht gehalten werden sollen, kaufen wir das Schweinefleisch deshalb vorwiegend aus Österreich.

Ist regional besser?

Nein. Allein die Herkunft genügt nicht, um gute Qualität zu garantieren. Wir finden, dass man vor Ort die Aufzuchtkriterien besser kontrollieren kann, als im Ausland. Was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Tiere außerhalb von Südtirol schlechter gehalten werden.

Muss Fleisch immer „Bio“ sein?

Um das große Wort „Bio“ zu verstehen, braucht es viel Hintergrundwissen: „Bio“ bedeutet zum Beispiel, dass die Tiere sich in einem sogenannten Freilaufstall frei bewegen dürfen. Wenn ein Bauer in einer kleinstrukturierten Berglandwirtschaft wie hier in Südtirol jedoch nur fünf Rinder hat, kann er sich den kostspieligen Umbau seines Stalles nicht leisten. Würden wir auf „Bio“ beharren, dann würden wir unsere eigenen Landwirte in den Ruin treiben. Doch wenn es das Biofleisch hier nicht gibt, würde es extra für unseren Betrieb von weit hergefahren werden.
Außerdem wird in Südtirol fast kein Kraftfutter produziert. Das bedeutet, das das Futter von der nächsten Mühle aus dem Ausland importiert werden muss. Lauter Faktoren, die für uns nicht vertretbar sind.

Wie sichert ihr dann die Qualität eures Fleisches?

Unser Fleisch stammt von Inhabergeführten Betrieben, in denen wir uns immer noch mit dem Chef/Bauer selbst unterhalten können. Siegel wie das „Südtiroler Qualitätsfleisch“ helfen uns zudem Standards in der Haltung und Schlachtung einfach und gut zu kontrollieren.
Von der Zerlegung über die Produktion bis zu Beratung und Verkauf haben wir in unserem Betrieb außerdem jeden Teilbereich mit einem Meister besetzt. Die Qualität vom Produkt muss sich in der Qualität unserer Arbeit widerspiegeln. So schließen wir den Kreislauf.

Ihr plädiert für eine hofnahe Schlachtung. Was ist das?

Wir möchten, dass den Tieren in Zukunft der Stress vom Einfangen auf der Weide, vom Verladen auf den Tiertransporter und von der Fahrt zum Schlachthof erspart bleibt. Bei einer hofnahen Schlachtung führt der Tierarzt die Lebendbeschau direkt auf der Weide durch. Das Tier wird anschließend mit einem Bolzenschuss betäubt und innerhalb von zwei Minuten in ein Fahrzeug verladen, in dem es fachgerecht entblutet wird. Erst danach wird es zum nächsten Schlachthaus gebracht. Obwohl es brutal aussieht, ist die hofnahe Schlachtung nicht Tierquälerei, sondern die natürlichste Art zu schlachten.

Reicht das Südtiroler Fleisch für uns alle aus?

Südtirol kann den Fleischbedarf vor Ort leicht bedienen, nicht aber den Fleischkonsum. Wir müssen lernen beides zu unterscheiden.

Wie viel darf gutes Fleisch denn kosten?

So viel wie seine Qualität Wert ist. Weil für uns das ganze Tier edel ist, wird kein Teil versteigert oder verschenkt.
Bei uns kostet jedoch nicht nur das gute Fleisch, sondern auch die Dienstleistung, die dahinter steckt und die vom Kunden oft vergessen wird.

Ihr habt eine Filiale in Girlan und eine in Bozen. Gibt es bald noch mehr?

Nein, sowohl von den Rohstoffen als auch von den Mitarbeitern können wir nicht mehr weiter wachsen. Schließlich liegt die Verantwortung für die Qualität – egal wie groß unser Betrieb ist –immer bei uns. Es nützt nichts, „Südtiroler Qualitätsfleisch“ zu verkaufen und außen rum keine Qualität zu liefern.